Im Falle eines echtenBlackouts, also wenn Stromversorgung, Kommunikation (Telefon, Handynetz, Internet) zusammengebrochen sind besteht nur noch über CB Funk, PMR Funk oder andere direkte Funverbindung die Möglichkeit Nachrichten zu übermitteln.
Wir nehmen nun in diesem Beispiel einen fiktiven totalen Blackout an und beschreiben Schritt für Schritte wie eine Funkkette aufgebaut und richtig betrieben wird. Unabdingbar dabei: Funkdisziplin und Geduld!
Da Österreich geografisch und Topografisch alles bietet was man sich so vorstellen kann haben wir hier für dieses Beispiel, unsere Übungsannahme Tirol ausgewählt. Wie man erkennen kann ist zwischen Station A und Station C ein Berg, weil das Inntal hier eine Kurve macht - infolgedessen können also A und C nicht miteinander kommunizieren, daher muss hier eine Funkkette aufgebaut werden. Wir beschreiben nun hier wie das bewerkstelligt werden kann.
Wir beschreiben also hier den korrekten Vorgang wenn Station A zum Beispiel eine Nachricht an Station C übermitteln möchte, diese Station aber nicht direkt erreichen kann.
Unbedingt notwendig dazu ist
- Ein Rufzeichen, auch SKIP genannt, unter dem man gerufen werden kann und mit dem man sich gegenüber anderen identifizieren kann.
- Geduld - man quatscht nicht einfach drauflos, sondern wartet entweder bis man gerufen oder aufgefordert wird zu antworten. Nur ein allgemeiner Anruf (eingeleitete durch CQ CQ ) erfolgt ohne Aufforderung zu sprechen. Möchte man sich hingegen in eine Gespräch einschalten, etwa weil man zu dem Thema etwas beitragen möchte so schaltet man sich mit einem BREAK BREAK ein und wartet dann ab bis man zum sprechen aufgefordert wird. Auf Kanal 9 (19) werden 'Breaker' immer sofort zum sprechen aufgefordert, den es könnte sich ja um einen Notruf oder eine andere wichtige Information (z.B: Unfall, Strassensperre usw.) handeln.
- Funkdisziplin - sind mehrere Teilnehmern oder gar eine große Runde auf einem Kanal (einer Frequenz) dann ist es unbedingt notwendig nach einem Funkspruch einige Sekunden vergehen zu lassen um anderen die Gelegenheit zum 'Breaken' oder Antworten zu geben. In der Regel übernimmt eine Station bei größeren Runden die Stelle des Moderators.
Wir beginnen also in dem wir nun die einzelnen Vorgänge beschreiben.
- Station A hat eine Nachricht für Station C, kann diese aber nicht erreichen
- Station A sendet also auf dem Anruf- Notrufkanal - also Kanal 9 (falls gestört Ausweichkanal 19) einen allegemeinen Anruf um festzustellen ob eine andere Funkstation erreich werden kann. Dafür benutzen wir wir die üblichen Abkürzungen die jeder CB Funker und Amateurfunker versteht.
Station A setzt folgenden Spruch ab: CQ CQ Station A ruft, kann mich jemand aufnehmen? - Station B hat den Ruf gehört und antwortet: Station A ich konnte Sie aufnehmen
- Station A bestätigt nun Station B die Verständigung und schlägt einen freien Kanal vor um seinen Wunsch Station C zu erreichen bekannt zugeben.
Station A: Station C konnte Sie aufnehmen, schlage QSY (= Kanalwechsel) auf Kanal XX vor - Station bestätigt nun den Kanalwechsel mit: QSY auf Kanal XX
- Nachdem nun beide Stationen den Anruf- Notrufkanal freigemacht haben und auf Kanal XX umgeschaltet haben, kann Station A der Station B mitteilen er müßte eine Nachricht an Station C übermitteln, kann diese aber nicht direkt erreichen.
- Station B antwortet nun: Station A verstanden, bitte bleiben Sie standby, ich versuche Station C zu erreichen
- Station B wechselt nun wieder auf den Anruf- Notrufkanal und ruft dort Station C. Wir nehmen nun an, er konnte Station C erreichen und dieser mitteilen er solle einen Kanalwechsle ( QSY ) auf den Kanal vornehmen auf dem Station A wartet. Wenn also Station C das nun bestätigt, so sind sich die drei Station nun auf Kanal XX
- Station C meldet sich auf dem Kanal nun mit dem Spruch: Station ist QRV (= Sende und Empfangsbereit) auf Kanal XX, was aber nur Station B hören kann.
- Station B antwortet also Station C mit: Station C verstanden, bitte Standby. Da aber Station A ebenfalls Station B hören kann weiß der nun das Station C auf dem Kanal ist, er wartet also bis Station B, die nun sozusagen die Führung übernimmt ihn ruft.
- Station B ruft also Station A um zu sehen ob die Station QRV ist: Station A QRZ für Station B
- Station A meldet sich mit. Station A ist QRV - die Nachricht für Station C lautet: NACHRICHT
- Station B bestätigt nun den korrekten Empfang der NACHRICHT und wiederholt diese mit dem Spruch: Station C ich übermittle von Station A NACHRICHT
- Station C kann nun einerseites die vor ihn bestimmte Nachricht hören, gleichzeitig erfährt Station A ob die Nachricht korrekt wiedergegeben wurde.
- Die Station B ist also das Bindeglied der Vermittler (die Brücke, Umgangssprachlich PAULA maxhen) für die Station A und C
So und nach dem gleichen Prinzip funktionieren auch Funkketten mit beliebig vielen Kettenglieder. Je länger die Kette umso mehr ist Funkdisziplin und Geduld ist logischerweise erforderlich.
Überspringen von Stationen
Nehmen wir nun an es gibt eine Kette die aus 10 Stationen besteht, aber Station C kann Station F hören. In diesem Fall wird aus verständlichem Grund die Kette verkürzt, also C und F teilen mit das sie einander hören können, Somit gehen die Stationen dazwischen in den Standby (Wartemodus) weil dadurch die Nachricht von Station A an nehmen wir an Station H schneller übermittelt werden kann